Cannabis & das Harnsystem

Das Harnsystem, auch bekannt als das Nierensystem, besteht aus den Organen, die flüssigen Abfall aus unserem Körper entfernen. Das System produziert auch ein Hormon, das den Blutdruck reguliert, und ein weiteres Hormon, das die Produktion von roten Blutkörperchen stimuliert. Während sich noch wenige Forschungsstudien mit den Auswirkungen von Cannabis auf dieses System beschäftigt haben, hat es einige Entdeckungen gegeben, die uns auf mögliche medizinische Anwendungen hinweisen, die es für einige Patienten haben könnte.

Der Prozess der Ausscheidung flüssiger Abfälle beginnt in den Nieren, wo ein bis zwei Viertel Urin an einem Tag produziert wird; die Nieren filtern das Äquivalent von 30 bis 38 Gallonen Blut. Der Urin wandert zur Speicherung in die Blase. Sobald sich die Blase gefüllt hat, sendet die Blase ein Signal an das Gehirn, dass sie nun bereit ist, die Flüssigkeit abzugeben. Genauso so, wie sich der die Blase umgebende Detrusormuskel zusammenzieht und ihn vom Urin befreit, der darin enthalten ist, müssen sich die inneren und äußeren Schließmuskeln, die Muskeln der Harnröhre, entspannen.

Menschen, die an Harninkontinenz leiden, wie z. B. Patienten mit Multipler Sklerose oder solche, die an einer neurogenen Detrusor-Überaktivität erkrankt sind, fanden eine 25%ige Verbesserung bei der Kontrolle ihres Wasserlassensnach dem Konsum von Cannabis. Weitere Studien sind notwendig, um herauszufinden, warum dies der Fall ist. Man nimmt allerdings an, dass sowohl THC als auch das Cannabinoid namens Cannabigerol, oder CBG, eine Rolle bei der Reduzierung von Acetylcholin-induzierten Kontraktionen der Blase spielen.

Ein von Kaiser Permanente entwickelter Fragebogen fand eine Korrelation zwischen Cannabiskonsumenten und einer 45%igen Abnahme des Blasenkrebsrisikos. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um zu bestätigen, ob Cannabis eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung dieses Krebses spielt, aber sowohl anekdotische Beweise als auch mehrere aktuelle Studien haben feststellen können, dass Cannabis bei der Bekämpfung vieler Arten von Krebs und seiner Symptome nützlich ist.

Tierstudien haben ergeben, dass entzündliche Blasenerkrankungen mit Cannabis zu behandeln sind. Cannabidiol oder CBD hilft, Entzündungen zu reduzieren, indem es die Bindungswirkung spezifischer G-Protein-Rezeptoren verstärkt oder hemmt. Ein G-Protein-Rezeptor fungiert als Botenstoff zwischen dem Inneren einer Zelle und ihres Umgebungsstimulus und sendet Signale innerhalb der Zelle aus, um eine Aktivität zu starten oder zu stoppen. Solche Rezeptoren existieren in der Blase; Cannabis kann hier helfen, den natürlichen Prozess einer Entzündung im Körper, wenn eine Reaktion uns hemmt.

Aktuell gibt es keine Beweise dafür, dass Cannabis die Funktion der Nieren oder der Blase negativ beeinflusst, was bedeutet, dass zukünftige Studien darauf abzielen werden, seine medizinischen Effekte auf das Harnsystem zu beobachten, um damit verbundene Störungen behandeln zu können. Der beste Weg, zur Gesundheit dieses Systems beizutragen, besteht darin, einfach genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen; vermeiden Sie Getränke mit hohem Zucker-, Koffein- oder Alkoholanteil.